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Im Fröbelmuseum

  • Friedrich-Fröbel-Museum Johannisgasse 4 07422 Bad Blankenburg (Karte)

Alles Geistige erwächst aus dem Sinnlichen

Am Samstag dem 2.9.2017 überreichten die Wirtschaftsjunioren Thüringer Wald im Rahmen ihres Projektes "WJ Familienwochenende im Thüringer Wald" im Beisein von 6 Gastfamilien aus ganz Deutschland in Bad Blankenburg dem Fröbel Museum ein Exemplar des Lehr- und Lernmittels PLATTENBAU.

 

 

Ablauf

1. Begrüßung der Gäste und Rundgang im Museum

2. Vortrag im Vortragsraum zur Fröbelpädagogik mit anschließendem Workshop zum PLATTENBAU

3. Übergabe eines Exemplares an das Museum für den Ausstellungsbreich "Zur Wirkungsgeschichte Fröbels"

Spielgabe und PLATTENBAU

PLATTENBAU ein Anschauungsmodell für ganzheitliche Bildung steht in der Tradition der Fröbelpädagogik:

Fröbel erkannte das Spiel als die dem Wesen des Kindes entsprechende Form, sich Wissen über sich selbst und die Welt anzueignen. In Bad Blankenburg begann er, eine Vielzahl von Spielmitteln zu entwickeln, die das Kind zum Konstruieren und Experimentieren herausfordern und so seine Phantasie anregen, die Konzentration schulen und zugleich die sozialen Beziehungen fördern. Am bekanntesten wurden die in aller Welt berühmten »Spielgaben« Kugel, Walze, Würfel und die durch die Teilung des Würfels entstandenen Bausteine.

Gemeinsam mit dem Erwachsenen »erspielt« sich das Kind mit diesen elementaren Formen auf anschauliche Weise erste Einsichten in mathematisch-physikalische Zusammenhänge und logische Strukturen. Emotionale Zuwendung und sprachliche Begleitung durch den Erwachsenen sind notwendig, damit Selbstbildung im Spiel gelingen kann.

Fröbels Gedanken zu Bildung und Erziehung insgesamt sind ebenso zeitgebunden wie originell und modern. Sie regen bis zur Gegenwart das pädagogische Denken an.

Friedrich Fröbel (1782–1852) war Schüler des Schweizer Pädagogen Pestalozzis (1746 - 1827). Pestalozzi gilt als Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Reformpädagogik. Der Grundsatz von Pestalozzis Pädagogik ist, ein sicheres Fundament an Elementarbildung zu legen, das den Menschen befähigt, sich selbst zu helfen (dem ähnelt das Motto «Hilf mir, es selbst zu tun» der späteren Montessori-Pädagogik.

Prinzip der Selbsttätigkeit & Grundsatz des Zusammenhangs

Fröbel war es sehr wichtig , eine innere Ordnung durch äußere Ordnung zu schaffen. Diese äußere Ordnung ist sozusagen die Ordnung der Natur. Die Ordnung der Natur ist eine geometrische. Diese geometrische Ordnung der Natur hat Fröbel von der Kristallogie abgeleitet, er hat Kristalle in geometrische Formen „Urformen“ zerlegt. Diese Urformen bilden, als mathematische Ordnungsformen, die Grundlage seines didaktischen Materials.

Die Einheit in der Vielfalt und Vielfalt in der Einheit.

In der Hoffnung dass die Kinder, wenn sie mit diesem didaktischen Material spielen, in diese geometrische „Weltordnung“ spielerisch hineinfinden. Auseinandernehmen und Zusammensetzen führt dabei zu vielfältigen komplexen Form und wieder zurück zur Einheit. Die Beschäftigung mit diesem Material soll ermöglichen zu einer Ordnung des Geistes zukommen. Für Fröbel ist ein gutes Spielzeug eines, das zerlegbar ist und wieder zusammengebaut werden kann.

Hier wird der Bezug zum PLATTENBAU deutlich, der in seiner dreidimensionalen Zusammensetzung, aus vielen Teilen, mit dem Kleinsten und zugleich Größten Nenner – dem Würfel (als kleinste Einheit und Gesamtform, in der alle Teile wieder zusammengeführt werden) aufgebaut ist.

PLATTENBAU ist ein Arbeits- und Anschauungsmodell für ganzheitliche Bildung. Es kann als Lehr- und Lernmittel jahrgangs- und fachübergreifend eingesetzt werden. Es geht weit über die Kleinkindpädagogik hinaus und findet auch in der Erwachsenenbildung noch Verwendung.

Kinder werden zunächst spielerisch, wie bei Fröbel über sinnliche Erfahrung an ein Grundverständnis für mathematische Ordnungsstrukturen herangeführt. Im Laufe ihrer Entwicklung taucht, das für sie bereits so vertraute Spielzeug als Arbeits- und Anschauungsmodell bei den verschiedensten Vermittlungssituationen wieder auf. Jedes Mal werden andere Sinnzusammenhänge an ihm und mit ihm erläutert. So geht der Entwicklungsprozess über die anfänglich rein körperliche und sinnliche Erfahrung über die ästhetische bis hin zur kognitiven, sinnbildlichen Relationsdarstellungen.

Frühere Events: 6. Juli
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Späteres Event: 20. Oktober
DESIGNERS' OPEN